Die Anatomie der Lustorgane
Die Yoni erforschen
Um die eigene Sexualität kennen und verstehen zu lernen, ist es von großem Nutzen, sich auch mit der weiblichen Anatomie zu befassen. Das schafft Klarheit und Orientierung. Zudem können Sie Ihre Sexualität besser benennen und kommunizieren, wenn du genau weist, wo sich welche Bereiche in deiner Yoni befinden und welche Funktion sie haben.
Die Yoni, so einzigartig wie unser Gesicht
Wenn du sitzend oder stehend vor einem Spiegel deine Yoni betrachtest, siehst du oft nichts weiter als ein behaartes Dreieck und eventuell weiter unten noch die Klitoris und die inneren Venuslippen. Dieses Wort verwenden wir bei AnandaWave® anstelle von „Schamlippen“, da dieser Bereich für uns nichts mit Scham zu tun hat.
Setze dich für die Erforschung deiner Yoni etwas vor oder auf einen Spiegel. Dafür eignet sich ein normaler Handspiegel oder besser noch ein etwas größerer Spiegel, sodass du beide Hände frei hast und mit den Fingern deine Yoni erkunden kannst. Ist es die Yoni deiner Partnerin, die du genauer erforschen möchtest, so bitte sie, ihre Yoni betrachten zu dürfen.
Der meist behaarte Venushügel (Schamhügel) geht nach unten direkt in die äußeren Venuslippen über, die außen ebenfalls meist leicht oder stark behaart sind. Die inneren und die äußeren Venuslippen bilden ein schützendes Oval, das den inneren, empfindlicheren Bereich der Yoni umhüllt.
Eine Yoni ist so einzigartig wie ein Gesicht: So umschließen bei der einen Frau die äußeren Venuslippen sowohl die Klitoris als auch die Inneren Venuslippen, während bei einer anderen Frau die äußeren Venuslippen so flach sind, dass Klitoris und innere Venuslippen deutlich hervortreten. Bei wieder einer anderen Frau können die inneren Venuslippen sehr lang sein, während die Klitoris von den äußeren Venuslippen umhüllt wird.
Das von den äußeren Venuslippen gebildete Oval beginnt mit dem Halteband der Klitoris und geht mit der unteren Spitze zum Damm über, der auch Perineum genannt wird. Dieser Dammbereich ist etwa ein bis drei Zentimeter lang und bildet eine Brücke zum Anus.
Wenn du mit den Fingern beider Hände die äußeren Venuslippen sanft auseinander ziehst, kannst du jetzt oben noch besser die Klitorisperle mit ihrer meist zeltartigen Kapuze sehen.
Die Klitoris
Wenn von der Klitoris die Rede ist, denken die meisten Menschen an die sichtbare und sehr empfindungsfähige Klitorisperle. Die Klitoris besteht jedoch aus vier Teilen, wodurch sie im ganzen Beckenboden präsent ist: aus der Perle, auch Lustperle, Spitze oder Kitzler genannt, der Vorhaut, auch Kapuze, oder Hütchen genannt, dem Körper, auch Schaft genannt, und den Schenkeln.
Auch ist die Klitoris in Größe und Form jeweils einzigartig. So kann die Klitorisperle zwischen einem und fünfzehn Millimeter Durchmesser haben, also winzig klein bis haselnussgroß. Empfindsamkeit und sexuelle Erregbarkeit sind jedoch völlig unabhängig von Größe und Form der Klitoris, denn jede Perle hat ca. 8000 Nervenenden, die sensorische Empfindungen bei sexueller Erregung weiterleiten. Sie ist einfach das aufregendste und wundersamste Geschenk der Natur an uns Frauen, welches ausschließlich dazu dient uns Freude und Genuss zu bereiten.
Die Größe des Schafts beträgt zwischen einem halben und vier Zentimetern. Das ist der Bereich hinter der Perle. Wenn du mit Daumen und Zeigefinger von der Perle aus nach hinten und wieder zurück fährst, kannst du diesen Schaft sehr gut tasten.
Die Schenkel – das ist der nicht sichtbare und nicht tastbare Teil der Klitoris, der sich wie ein umgekehrtes Y vom Klitorisschaft entlang dem Beckenknochen wegspreizt – haben eine Größe von etwa siebeneinhalb Zentimeter.
Perle und Schaft werden ganz oder teilweise bedeckt von der Vorhaut oder treffender ausgedrückt, von einem Hütchen. Auch so ein Hütchen kann lang und prall oder kurz und stark behäutet sein. Das Hütchen dient dazu, die empfindsame Klitorisperle vor permanentem Reiz zu schützen, auch wenn sie bei vielen Frauen ständig vorwitzig und neugierig freisteht. Bei einigen Frauen muss das Hütchen erst vollständig zurückgezogen werden, damit die Perle überhaupt zu sehen ist.
Das Hütchen geht seitlich entweder direkt oder mit einer nahtähnlichen Verbindung in die beiden inneren Venuslippen über. Auch die inneren Venuslippen bilden ein Oval, von der Kapuze der Klitoris bis zur Yoniöffnung (Vagina-Eingang), die auch als Scheidenvorhof bezeichnet wird. Etwas weiter oben kannst du die Öffnung der Harnröhre erkennen. Diese Öffnung, durch die der Urin ausgeschieden wird, ist meist nicht größer als ein Stecknadelkopf und am leichtesten zu finden, wenn du mit dem Finger die Yoniöffnung leicht nach unten ziehst, sodass der obere Bereich etwas gespannt wird. Auf diese Weise tritt die Harnröhrenöffnung, die meist von Hautfalten umgeben ist, besser hervor. Sie mündet in einen kurzen Gang, der zur Blase führt.
Betreten des weiblichen Tempels
Als nächstes gelangen wir in den inneren Bereich der Yoni. Es ist sinnvoll, dafür viel Gleitmittel zu benutzten und darauf zu achten, dass die Hände angenehm warm sind. Tiefes Atmen, Seufzen und Stöhnen erleichtern den Zugang zum Tempel deiner Yoni bzw. der Yoni deiner Partnerin sehr.
Wenn du jetzt langsam und vorsichtig vorerst mit einem Finger in die Yoni gleitest, kannst du den inneren Bereich von dir selbst oder deiner Partnerin erkunden. Es empfiehlt sich, diesem wohligen Ort mit Bedacht und einfühlsamer Aufmerksamkeit zu begegnen.
Der innere Bereich der Yoni fühlt sich bei jeder Frau völlig anders an. Meist ist es ein sehr warmer, an manchen Stellen sogar richtig heißer Ort, der sich wie eine Kraterlandschaft an jeder Stelle unterschiedlich präsentiert. Die Tiefe der Yoni kann zwischen sieben und siebenundzwanzig Zentimetern variieren, die Öffnung im entspannten Normalzustand kann zwischen zweieinhalb und acht Zentimetern breit sein.
Die Sensibilität bzw. sexuelle Reizbarkeit der unteren und oberen Vaginalwände – so gesehen, wenn die Frau auf dem Rücken liegt – ist sehr unterschiedlich, da der obere Anteil direkt mit dem sehr sensiblen Harnröhrenschwellgewebe verbunden ist, Dadurch ist diese Zone sehr empfindungsfähig, was für die Sexualität der Frau von großer Bedeutung ist.
Der obere Bereich der Vagina ist am besten tastbar, wenn du mit dem Mittelfinger so in die Yoni gleitest, dass die Handfläche dabei nach oben zeigt.
Bei vielen Frauen ist der untere Bereich der Vagina weit weniger empfindungsfähig, was jedoch nicht bedeutet, dass er außer Acht gelassen werden sollte. Immer mehr entdecken wir im unteren Bereich der Vagina, an der Stelle Richtung Anus und Damm, ein ungewöhnliches und äußerst lustvolles Potenzial.
Den untern Bereich der Vagina kannst du an dir selbst nur etwas umständlich ertasten. Am besten kommst du dahin, wenn du in die Hocke gehst, dann von vorn deinen Daumen in die Yoni führst und diesen leicht nach unten drückst. Möchtest du die untere Vaginalwand bei deiner Partnerin erforschen, so empfiehlt es sich, mit dem Mittelfinger so in die Yoni zu gleiten, dass die Handfläche dabei nach unten zeigt.
Oft besteht die Vorstellung von der Vagina als Röhre, die stets geöffnet und bereit für die Aufnahme des Lingams ist. In Wirklichkeit ist sie jedoch geschlossen, wobei die untere die obere Vaginalwand aufeinander liegen. Die Yoni muss erst behutsam geöffnet werden, bevor sie lustvoll ihre Weite und Tiefe preisgibt.
Wenn du jetzt mit einem oder am besten zwei Fingern ganz tief in die Yoni gleitest, kannst du den Gebärmutterhals (Zervix) ertasten. Er kann in verschiedene Richtungen geneigt sein, sodass du ihn entweder weiter oben, eher in der Mitte oder weiter unten finden wirst. Um den Gebärmutterhals sitzen sehr subtile Energien, die du durch Berührung an dieser Stelle aktivieren kannst. Wenn du keine Gebärmutter mehr hast, so kannst du das Narbengewebe berühren, wodurch diese subtilen Energien ebenfalls aktiviert werden.
Die Gebärmutter
Den bewussten Kontakt zur Gebärmutter können wir mehr im energetischen und auch im spirituellen Bereich herstellen. In der Yoni-Massage reiben wir dazu unsere Hände aneinander, damit diese richtig heiß werden und sich energetisch aufladen und legen diese über die Gebärmutter.
Die Gebärmutter (der Uterus) ist ein muskulöses birnenförmiges Organ und liegt im unteren Zentrum des Beckens, zwischen Harnblase und Mastdarm.
Sie besteht aus zwei Teilen, die jeweils die Hälfte ihrer Größe ausmachen, dem Körper und dem Gebärmutterhals.
Der Gebärmutterhals (Zervix) ragt ein paar Zentimeter in den oberen vaginalen Kanal. Von dort aus ist die Zervix mit den Fingern zu ertasten oder mit einem Spekulum zu betrachten.
Während des Eisprungs ist die Zervix sehr weit oben im vaginalen Kanal zu finden und auch zu ertasten. Erst nach ca. 4-5 Tagen, nach dem Eisprung, bewegt sie sich wieder nach unten. Somit kann beim geübten Ertasten der Gebärmutter festgestellt werden, ob eine Frau gerade ihre fruchtbaren Tage während des Eisprungs hat oder nicht. Der Grund für diese Bewegung nach oben, kann die Bereitschaft zur Aufnahme der Spermien sein.
Auch bei der Sexualität spielt die Gebärmutter eine gewisse Rolle, da ihre Muskelstruktur alles andere als passiv ist. Bei sexueller Stimulation, beim Orgasmus und beim Berühren mit der Hand, zieht sich die Gebärmutter zusammen und sorgt so für rhythmische, sexuell stimulierende Kontraktionen.
Die Eierstöcke
Während es bei der Gebärmutter zumindest zum Teil noch die Möglichkeit gibt, diese zu „begreifen“ und zu betrachten, gelangen wir mit den Eierstöcken in einen Bereich, den wir nicht mehr anfassen können.
Doch wir haben die Möglichkeit, in geistigen Kontakt mit unseren Eierstöcken zu treten. Energie folgt unserer Aufmerksamkeit, was konkret bedeutet, dass wir mithilfe unserer Vorstellungskraft unseren Eierstöcken eine regelrechte Energiemassage geben können. Reibe dazu deine Hände aneinander bis sie richtig heiß werden und sich energetisch aufladen und lege diese über deine Eierstöcke.
Seitlich der Gebärmutter, an der rechten und linken Beckenwand, liegen die Eierstöcke (Ovarien). In diesen etwa pflaumengroßen Ovarien reifen die Eizellen heran. Im Gegensatz zu Männern, die von der Pubertät an bis zu 12 Billionen Samenzellen herstellten, produzieren Frauen während ihres Lebens keine Eier mehr, da sie bereits lange vor der Geburt sehr üppig damit ausgestattet wurden.
Ein zwanzigwöchiger weiblicher Fötus enthält ca. sechs bis sieben Millionen Eier, wovon bis zur Geburt nur noch 400 000 bis 500 000 ruhende Eizellen übrig bleiben. Dieses Eisterben, ausgelöst durch ein angeborenes Zellprogramm namens Atoptosis, setzt sich bis ins frühe Alter der Frau fort, quasi als natürliches Ausleseverfahren. Damit die stärksten und prachtvollsten Eier genügend Platz zum Wachsen haben, treten die weniger guten Eier zurück, um den besseren „Schwestern“ das Feld zu überlassen. Wenn es hoch kommt, werden ca. 450 Eizellen, die Elite, davon zur Ovulation kommen.
Außerdem produzieren die Eierstöcke die Geschlechtshormone der Frau, Östrogene und Progesteron, sowie auch kleine Mengen des männlichen Geschlechtshormons Testosteron.